»Nioh 2«: Vertraute Unbarmherzigkeit

Für die zweite Runde »Nioh 2« dreht Team Ninja an den kleinen Schrauben und schafft so wieder ein großartiges Souls-Like.

»Nioh 2« ist hoch komplex und richtig schwer. Und trotzdem fühlt es sich an wie Nachhause-Kommen. Zumindest für alle, die sich Stunden um Stunden durch den ersten Teil gekämpft haben. Denn für die Fortsetzung (erzählerisch ist es ein Prequel) wurde statt dem Vorschlaghammer auf die Feile gesetzt. Und das ist gut so.

Ganz ungewohnt fühlte sich schon der erste Teil nicht an, für all jene, die bereits mit From Softwares »Souls«-Reihe Bekanntschaft gemacht hatten. Denn »Nioh« bediente sich ganz unverblümt bei deren Spielmechaniken: 3D-Nahkampf-Action, Rollenspiel-Elemente, ständige Lebensgefahr und wo gestorben wird bleiben die gesammelten Erfahrungspunkte liegen und müssen im nächsten Versuch wieder eingesammelt werden. Alle Feinde sind dann natürlich wieder anwesend und motiviert und mit dem nächsten Tod ist alles futsch.

Im breiten Feld der Souls-Konkurrenz mischt »Nioh 2« jetzt ganz vorne mit. Grafisch und vor allem in Sachen Level-Design kann Team Ninja mit den genial verschachtelten From Software-Welten nicht ganz mit, das Kampfsystem bietet mit seiner Waffenvielfalt und den schier endlosen Möglichkeiten der Spezialisierung dafür einzigartige Qualitäten. Und hier wurde im Vergleich zum Vorgänger mit Yokai-Fähigkeiten und speziellen Kontern noch einmal gehörig nachgeschärft.

Während From Software bei ihrem letzten großen Wurf »Sekiro: Shadows Die Twice« genau hier reduziert haben, ist »Nioh 2« die Lustgrotte für den gepflegten Rollenspiel Fetisch. Die unzähligen, gefundenen Items können nicht nur verkauft, sondern auch zerlegt und geopfert oder als Geschenk dargebracht werden. Jede Waffengattung hat ihren eigenen Skill-Tree und dazu kommen noch die Fähigkeiten als Samurai, Ninja und Yokai. Magie gibt’s auch. Und Titel. Und die Schmiedin. Und von all den Effekt-Varianten fangen wir gar nicht erst an.

Genau deshalb ist es gut und richtig, dass sich »Nioh 2« nicht neu erfunden hat. Als »Souls«-Like zum Tüfteln und Individualisieren ist es großartig. Die Bosse sind facettenreich, das Kampfsystem vielschichtig und tief und wer sich dank des ersten Teils in all den Menüs schon zurechtfindet, ist sicherlich nicht böse, dass hier fast alles beim Alten geblieben ist.

»Nioh 2« ist bereits für die PS4 erschienen.

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