Mein liebster Feind: Das Kondom

In unserer Reihe „Mein liebster Feind“ fragen wir LiteratInnen, MusikerInnen und kreative Menschen im Allgemeinen, wen sie mit einer gewissen Zärtlichkeit verachten. Das können Institutionen, Menschen aber auch Tiere sein. Im Fall von Internet-Poet Ohne ist es das Kondom.

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Manchmal meine Rüstung, dann wieder mein Gefängnis. Schützt mich vor mir selbst. Vor dummen Entscheidungen. Und einem bösen Erwachen. Wie oft hab ich dich vermisst. Hektisch gesucht. Wechseln müssen und verflucht. Als wir uns kennenlernten, war jedes Treffen noch besonders. Hab dich nicht verstanden. Wusste nicht, wo anfangen. Hast meine Ausdauer erhöht. Der Trainer aus der Hosentasche. Heute bist du Alltag geworden. Und trotzdem teilen ich mit dir immer noch die schönsten Stunden. Will nicht ohne dich leben. Sorgst dafür, dass 1 + 1 nicht 3 wird. Würde mir oft wünschen, dass mehr Menschen auf dich vertrauen. Mit dir durchs Leben gehen. Warst du doch immer verlässlich für mich da. Denn selbst wenn du einen Termin platzen oder mich wieder mal zu spät kommen lässt. Bist du immer noch besser. Als alle Krankheiten der Welt. Auch wenn wir uns streiten, für ein paar Monate nicht sehen. Kann ich mich darauf verlassen, dass du da bist. Wenn ich wieder mal nicht alleine schlafen will.

 

Lyrische Kurzprosa oder pathetische Sprücheseite? Seit Ende 2013 hat der Mensch hinter Ohne über tausend kleine Texte im Internet liegen gelassen.
Der Text erschien in The Gap 160 mit einem Special zu Liebe & Sex. 

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