Jeder kennt sie: Die knapp 365 Stadtbahnbögen der Stadt. Stefan Oláh und Andreas Lehne haben sie dokumentiert und in einem Bildband festgehalten.
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Als Stadtbahnbögen bezeichnet man die halbrunden Viadukte unterhalb der städtischen Schienenterrassen. Ursprünglich wurden die Bögen und Stationsgebäude vom Jugendstil Architekten Otto Wagner entworfen. Sie entstanden als Nebenprodukt der um 1900 erbauten Stadtbahn. Doch ein Nebenprodukt sind sie heute schon lange nicht mehr. Sie gehören längst zum Stadtbild von Wien.
Die Epoche des Jugendstils ist durch dekorativ geschwungene Linien und stilisierten floralen Elementen gekennzeichnet. So sollten die Fassaden beispielsweise nicht länger symmetrisch und von axialen Aufteilungen bestimmt werden, sondern einer aus dem Grundriss entwickelten Raumvorstellung folgen. Künstler des Jugendstils beschäftigten sich mit Gebrauchsgegenständen, der Malerei und Architektur. Die Bewegung war nicht in sich geschlossen, sondern von divergierenden Strömungen geprägt. Die Perfektion in der Planung und Ausführung war beherrschend für die Architekten dieser Epoche.
Besonderes viele dieser Stadtbahnbögen befinden sich entlang der Strecke zwischen Längenfeldgasse und Heiligenstadt. Am Anfang des Jahrhunderts beherbergten die Stadtbögen noch unzählige Handwerksbetriebe, die aber mit der Zeit verschwanden. Daraufhin standen sie jahrzehntelang leer. Durch eine Initiative der Stadt Wien zur Wiederbelebung in den 90iger Jahren befinden sich heute vor allem viele Szenelokals aber auch wieder einige Handwerksbetriebe im inneren der Bögen.
Der Bildband des Wiener Fotografen Stefan Oláh und dem Kunsthistoriker Andreas Lehne zeigt die einzigartige Architektur des frühen 1900 Jahrhunderts und sensibilisiert für einen neuen Blick für Altbekanntes.
Stadtbahnbogen
Andreas Lehne / Stefan Oláh