Die 100 besten Plakate wieder im MAK – Kunst ohne schwerfälligen Überhang. Schwerfällig zeigten sich wieder österreichische Teilnehmer, oder war es Angst?
Bueronardin (A) - Christof Nardin unter Verwendung eines Fotos von Markus Oberndorfer: 21er Haus (© 100 Beste Plakate e. V./Bueronardin)
3007 Wien (A), Eva Dranaz (Konzept, Design, Illustration), Jochen Fill (Foto, Montage): Nightwalk XV (© 100 Beste Plakate e. V./3007 Wien)
Benjamin Hirte (künstlerisches Konzept), Melchior Imboden (A/CH) unter Verwendung eines Fotos von Martin Imboden: Benjamin Hirte the classic mob ballet, MAK (© 100 Beste Plakate e. V./Benjamin Hirte, Melch)
3007 Wien (A) - Eva Dranaz (Konzept, Design, Illustration), Jochen Fill (Bildbearbeitung): rhiz. unmixed – unmixed 2012. Februar, aus einer Serie von 12 Plakaten (© 100 Beste Plakate e. V./3007 Wien)
3007 Wien (A) - Eva Dranaz (Konzept, Design, Illustration), Jochen Fill (Bildbearbeitung): rhiz. unmixed – unmixed 2012. März aus einer Serie von 12 Plakaten (© 100 Beste Plakate e. V./3007 Wien)
Erich Brechbühl (Mixer, CH): Between me and tomorrow, Jugendtheater Sempach (© 100 Beste Plakate e. V./Erich Brechbühl)
Erich Brechbühl (Mixer, CH): Dämonen (© 100 Beste Plakate e. V./Erich Brechbühl)
2einhalb Büro für Kommunikation (D) - Simon Gallus (Gestaltung und Foto), Wiebke Gallus, Robin Schmidtke, Daniel Götz (Postproduktion), Tobias Brummer (Produktion): Simon Gallus Fotografie (© 100 Beste Plakate e. V./2einhalb Büro für Kom)
David & Paul (D) - David Eckes, Paul Steinmann sowie Theaterhaus Jena – Spielzeit 2012/2013: Titus Andronicus, aus einer Serie von fünf Plakaten (© 100 Beste Plakate e. V./David & Paul)
Martin Desinde (CH), unter Verwendung eines Fotos von Rustem Adagamov: Article 18. Putin got scared., aus einer Serie von drei Plakaten, für HEAD – Haute école d’art et de design Genève (© 100 Beste Plakate e. V./Martin Desinde)
Prill Vieceli Cremers (CH), Tania Prill, Alberto Vieceli, Sebastian Cremers, Carla Crameri (Praktikantin): Zürich – London Poster Edition. House of Switzerland UK 2012, für Zürich/Stadtentwicklung (© 100 Beste Plakate e. V./Prill Vieceli Cremers)
Atelier mit Meerblick (D), Mark Bohle: Neue Sichtweisen, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (© 100 Beste Plakate e. V./Atelier mit Meerblick)
studio grau (D) - Marius Rehmet: Spectral – CTM. 12 (© 100 Beste Plakate e. V./studio grau)
she Scheufele Hesse Eigler Kommunikationsagentur (D), Oliver Hesse (Konzept, Text), Katrin Janka, Francesco Strazzanti (Bildbearbeitung), Katharina Fritz (Projektmanagement), René Merget (Reinzeichnung): Help Japan (© 100 Beste Plakate e. V./she Scheufele Hesse E)
Nikolas Brückmann & Yuriy Matveev (sure.is), Klaus Hesse (D), B3 Biennale des bewegten Bildes 2013, aus einer Serie von drei Plakaten (© 100 Beste Plakate e. V./Nikolas Brückmann, Yu)
Zum achten Mal stellt das MAK in diesem Jahr die „100 besten Plakate“ aus dem deutschsprachigen Raum vor. Zwischen Kunst und Kommerz, visueller Kommunikation, Witz und stiller Ästhetik stehen diese grafischen Kompositionen. Ein Mix aus verschiedenen Techniken – von einfachem Bildwitz zu Op-Art – treffen auf "plakative" Kommunikation – lustig und hintergründig zugleich.
1.700 Plakate wurden heuer eingereicht von 510 Grafikerinnen und Grafikern. Eine Fachjury wählte 49 deutsche, 47 schweizer und drei österreichische Plakate in die Bestenliste (wobei auch nur 33 Österreicher am Wettbeweb teilnahmen im Vergleich zu 361 Deutschen und 116 Schweizern).
Bereits zum sechsten Mal fand das Atelier 3007 Wien mit Eva Dranaz und Jochen Fill unter die Gewinner, diesmal mit Veranstaltungsplakaten für das Rhiz und den „Nightwalk“ am Gürtel. Christof Nardin – ehemaliger Student der Angewandten – gestaltete das Corperate Design für das 21er Haus und gewann ebenfalls mit seinem Plakat zur Eröffnung des Hauses. Es lehnt sich typografisch an ein Plakat des Grafikers Georg Schmid an, der dies zur Eröffnung des 20er Hauses im Jahr 1962 gestaltete.
Hosenscheißer?
Peter Klinger, Kurator der Ausstellung der Plakate im MAK, hat keine Zweifel daran, dass es in Österreich eine ebenso gute Szene für Grafik gibt wie in Deutschland und der Schweiz. Die geringe Bewerberzahl aus Österreich gibt ihm schon seit Jahren zu denken und er vermutet schlichtweg die „Angst vorm Wettbewerb“ hinter diesem „unlogischen“ Sachverhalt. Gut möglich auch, dass Grafikerinnen und Grafiker in Österreich weniger im Austausch sind. Werbeflächen sind sehr viel teurer, freie Flächen wie in anderen deutschsprachigen Städten gibt es nicht und die öffentliche Hand ist diesbezüglich sehr streng. Die Förderungslandschaft und Kooperationen mit Design und Kunst sind noch ausbaufähig.
„100 Beste Plakate“ vom 4. September bis 10. November im MAK-Kunstblättersaal
Eröffnung am Dienstag, den 3. September um 19 Uhr
geöffnet:
jeden Dienstag von 10 bis 2 Uhr,
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Eintritt frei