»PECHE POP« im MAK – Dagobert Peche und seine Spuren in der Gegenwart

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert widmet das MAK Dagobert Peche, dem Visionär und »Enfant terrible« der Wiener Werkstätte, erneut eine Großausstellung.

© MAK — Dagobert Peche, Stoffbahn »Regenbogen«, 1919

Das »Ornamentgenie« Dagobert Peche (1887–1923) ließ die Formensprache der Wiener Werkstätte (WW) gleichsam explodieren: Auf die Geometrie der WW-Gründer Josef Hoffmann und Koloman Moser antwortete er mit opulenten und poppigen, aus der Natur gewonnenen Dekoren. Gebrauchsgegenständen verlieh er eine Vielschichtigkeit, die Logik und Nutzwert bewusst unterlief.

Dagobert Peche, Porträt, 1920 (Bild: MAK)

Unverwechselbar

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert widmet das MAK dem Visionär und »Enfant terrible« der Wiener Werkstätte erneut eine Großausstellung. Rund 700 Objekte zeigen in »PECHE POP. Dagobert Peche und seine Spuren in der Gegenwart« den unverwechselbaren Peche-Kosmos und die faszinierende Wirkung seiner Arbeiten auf das Design des 20. und 21. Jahrhunderts auf – vom Art-Déco-Stil über die Postmoderne bis in die Gegenwart.

Es war Josef Hoffmann, der Dagobert Peche als »das größte Ornamentgenie, das Österreich seit der Barocke besessen hat« bezeichnete – so erzählt es die Journalistin Berta Zuckerkandl 1923 in ihrem Nachruf auf den Künstler. Tatsächlich führte Peche die Formensprache der WW in eine gänzlich neue Richtung: weg von der Geometrie hin zu opulenten Dekoren, die er aus der Natur gewann. Er arbeitete mit unterschiedlichen Materialien – Silber, Glas, Keramik, Leder und Papier – entwarf Schmuck, Möbel und Ausstellungs-Displays sowie sensationelle Stoffmuster.

Dagobert Peche, Salonschrank, 1913, Ausführung: Jakob Soulek (Bild: MAK)

Höchst persönlich

Dagobert Peche komponierte sein höchst persönliches Œuvre in nur etwas mehr als zehn Jahren aus Leitmotiven, bei denen Herkunft und Werdegang eine wesentliche Rolle spielten. Dem folgend, nähert sich die MAK-Ausstellung dem Peche-Kosmos nicht chronologisch, sondern thematisch. Die Kapitel heißen beispielsweise »Arkadien«, »Boudoir«, »Metamorphose« oder »Unheimlich«.

»PECHE POP« wird von der Peche-Spezialistin und Kustodin der MAK-Sammlung Metall und Wiener Werkstätte Archiv, Anne-Katrin Rossberg, gemeinsam mit der Architektin Claudia Cavallar kuratiert, die auch für die Ausstellungsgestaltung verantwortlich zeichnet. Rossberg hat bereits an der ersten umfassenden Peche-Personale »DIE ÜBERWINDUNG DER UTILITÄT. Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte« 1998 im MAK mitgewirkt, die 2002 auch in der Neuen Galerie in New York gezeigt wurde.

Die Ausstellung »PECHE POP. Dagobert Peche und seine Spuren in der Gegenwart« ist bis 11. Mai 2025 im MAK – Museum für angewandte Kunst zu sehen.

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