Play.fm ist zehn Jahre alt, die neue Website wird kommendes Jahr online gehen. Ein Interview über Features, Geschichte und Wien.
Wann gibt’s was zu sehen und zu hören?
Man kann sich jetzt schon als Betatester auf new.play.fm registrieren. Ende Dezember starten wir mit ausgewählten Usern dann eine kurze Closed Betaphase und Ende Jänner wird die neue Website schon für alle verfügbar sein.
Gibt es auch einen inhaltlichen Relaunch?
Wir haben gemerkt, dass der lokale Charakter, mit dem wir gestartet sind, im Laufe der Zeit verwässert wurde. Wir werden uns wieder stärker auf regionale Szenen konzentrieren, und zwar nicht nur in Wien. Denn neben Österreich kommen viele Hörer auch aus Deutschland und den USA.
Mit einer stärkeren redaktionellen Komponente bieten wir eine Orientierungshilfe. Ein, zwei Klicks und ich weiß, welche DJs, Veranstalter und Clubs in einer oder meiner Stadt relevant sind. Über die DJ-Sets kann ich mir dann musikalisch ein gutes Bild von der Szene machen. Wir gehen dafür gerade Partnerschaften mit DJs, Clubs, Veranstaltern und Festivals ein.
Heute sind Start-ups in aller Munde, 2004 war die Lage und Stimmung für Jungunternehmer noch ganz anders. Wie siehst du Wien als Wirtschaftsstandort?
Wien ist eine sehr lebendige Musikstadt, auch im elektronischen Bereich. Es gibt daher viele spannende Kooperationspartner, immer mehr Clubs und über 1000 DJs. Aus Sicht von Play.fm ist Österreich in Punkto Zielpublikum und Werbeeinnahmen jedoch ein eher kleiner Markt. Play.fm darf sich also nicht auf diesen Markt versteifen, sondern wir strecken die Fühler aus und blicken über den Tellerrand hinaus.
Was Förderungen betrifft, ist Wien ein relativ unkompliziertes Pflaster. Die Stadtagenturen setzen auch auf innovative Themen, die mit einem gewissen Risiko behaftet sind.
(Anmerkung: Play.fm wurde bei einigen Projekten von Departure, der Kreativagentur der Stadt Wien, unterstützt, derzeit fördert noch die ZIT, Technologieagentur der Stadt Wien, den Neubau der Plattform.)
Die Social Media Tools sind bei Play.fm relativ gut versteckt …
Ja, auch in diesem Sinne waren 2009 ein Ausnahmejahr, der Hype des Like-Buttons (lacht …). Wir hatten damals einen enormen Anstieg des Traffics über Facebook, das ist jetzt aber deutlich abgeebbt. Aber immerhin, mit knapp 50.000 Likes für Play.fm haben wir eine schöne Fangemeinde. Es gibt übrigens keinen automatischen Push mehr der Likes in die Facebook-Timeline, aber natürlich sammelt FB die Daten nach wie vor. Twitter sehen wir in Österreich als einen weitaus weniger relevanten Kanal, da haben wir nur um die 3.000 Follower.
Ist Soundcloud die bessere Ausgabe von Play.fm?
Das ist ganz einfach: Play.fm ist das bessere Soundcloud. So wie The Gap auch das bessere Spex ist, für den Zweck, den es erfüllen möchte. Ihr rückt die österreichische Kreativszene in den Vordergrund, wir machen das mit der österreichischen DJ-Szene. Und wem das jetzt zu abstrakt ist, der soll es im Jänner einfach selbst probieren. Last, but not least, auch nicht unwichtig: Play.fm ist kostenlos, für Zuhörer und für Uploader.
Play.fm wurde Ende des Jahres 10 Jahren alt. Die neue Website geht 2015 in die Betaphase.