Post-Dubstep Adieu

Mount Kimbie im Interview zum neuen Album, über die Zusammenarbeit mit sich selbst, mit James Blake, mit King Krule und negative Kritik, die nur dann wehtut, wenn man selbst nicht zufrieden ist.

Apropos Folk: Wie war es, mit King Krule zu arbeiten?

Dom: Es war geil. Er lebt in der Nähe des Ortes, an dem wir die Platte aufgenommen haben. Es gab kaum Zeit -oder Termindruck in unser Studio zu kommen – einfach nur eine Busstation die Straße runter. Wir glauben, er hat sich in unserer Umgebung, sehr wohl gefühlt. Es fühlte sich auch so an, als wäre er ein Teil der Band. Aufgrund seiner jugendlichen Ausstrahlung, war er beim Mitwirken der Songs sehr enthusiastisch. Wir haben ihm kleine Skizzen und Ideen der Songs gezeigt und dann haben wir sie alle gemeinsam ausgearbeitet. Wir sind nicht nur Fans seiner Stimme, sondern auch von seiner Art des Songwritings und seines Inputs. Er hat den Songs den letzten Schliff gegeben. Für jemanden, der so jung ist, ist er sehr integer und reif.

Ihr seid schon mit James Blake aufgetreten. Werdet ihr irgendwann wieder gemeinsam musizieren?

Dom: Wir haben nie gemeinsam Songs geschrieben, nur miteinander gespielt. Wir haben gemeinsam begonnen, Musik zu machen. Haben viel voneinander gelernt. Gerade beim Live-Spielen, haben wir uns gemeinsam entwickelt und gelernt. Er war in unserer Band. Die Musik ist aber total unterschiedlich. Vor drei Jahren haben wir etwas gemeinsam gestartet, das aber nie fertig wurde. Das machen wir aber noch!

Viele Künstler, beispielsweise Jamie Lidell, haben heute den Drang von der Band wegzukommen und alleine zu spielen. Ihr habt den Drang in die andere Richtung zu gehen. Mehr Band. Wie kommt das?

Kai: Jamie ist durch Berg und Tal gegangen in seiner Karriere. Vielleicht wollte er jetzt wieder dorthin, wo er angefangen hat. Wir wissen noch nicht was wir sind und wo es bei uns hingeht. Wir haben unser Live-Set jetzt nach einem Song-by-Song Prinzip aufgebaut. Somit distanzieren wir uns natürlich vom herkömmlichen DJ-Set. Unser Setup ist aber immer noch sehr wie ein DJ-Set. Wir fühlen uns in jeder Rolle gut.

Gibt es jemanden, vielleicht aus eurer Familie, der gesagt hat, dass er das Album nicht mag? Wie kommt ihr mit negativer Kritik klar?

Kai: Beim ersten Album hatten wir international richtig viel gute Presse. Das war gut, weil ich mit der Platte nicht so zufrieden war. Bei diesem Album ist es bis jetzt auch gut. Dieses Mal bin ich echt zufrieden mit der LP, wenn ich dann schlechte Sachen darüber lese, stört es mich nicht. Mich stört negative Kritik nur, wenn ich selbst unzufrieden bin.

Wie steht ihr jetzt eurem ersten Album gegenüber?

Es ist sehr nostalgisch, wenn wir jetzt "Crooks & Lovers" hören. Wir spielen auch jetzt noch ein paar alte Songs live. Songs wie "Carbonated", "Maybes", oder "Before I Move Off". Diese Interpretationen sind uns sehr wichtig. Es ist schön zu hören, wie wir uns weiterentwickeln konnten. Was wir heute umsetzen können und damals noch nicht konnten. Es ist ein gutes Gefühl, wenn wir eine musikalische Entwicklung spüren können.

Sehr schön. Wie lebt ihr in London?

Dom: Wir sind gerade erst aus Südlondon in getrennte Warehouses nach Ostlondon gezogen, die ca. zehn Minuten voneinander entfernt sind. Ich bin mit meiner Freundin eingezogen und Kai wohnt in einem großen Haus mit neun Menschen zusammen. Wo wir nun weiter produzieren, ist noch nicht klar, weil wir unmittelbar nachdem wir die Arbeit beendet haben, umgezogen sind. Seitdem haben wir keine neuen Songs geschrieben. Einen Proberaum haben wir aber natürlich!

Das Album Cold Spring Cold Less Youth ist bereits via Warp Records erschienen.

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