Postkartenromantik statt Weltmusik

Wer sich bei Bands wie Devotchka mehr Trockenheit oder bei Beirut mehr Tradtitionspflege wünscht, dürfte sich bei der Fernwehmusik von A Hawk And A Hacksaw beheimatet fühlen – am besten gleich heute Abend, im Wiener Chelsea.

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Jeremy Barnes (Stimme, Quetsche und Schlagwerk), der einstige Schlagzeuger von Neutral Milk Hotel und seine Kollegin Heather Trost (Violine, Stimme) leben einen erweiterten Heimatbegriff. Diesem verleiht das Duos aus Albuquerque seit über fünf Alben einen Ausdruck, der stets tiefschürfend nach osteuropäischer Polka, Klezmer und Mariachi, aber nie nach oberflächlichen „Weltmusik“-Schubladen klingt.

Auf diesen nachhaltigen Sinn für Folklore wusste seinerzeit auch Zach Condon zu vertrauen. Dem befreundeten und ebenfalls aus New Mexico kommende Frontmann von Beirut half das Duo 2006 bei seinen Aufnahmen zum zündenden Debüt „Gulag Orkestar“. Während dieser es schaffte Hörerschaften auf breiter Basis für sich zu gewinnen, blieben A Hawk And A Hacksaw hingegen das etwas puristischere Geschwister. Eines aber, das kontinuierlich interessante Platten veröffentlicht (zuletzt „Délivrance“ 2009 via The Leaf Label) und bei seinen Streifzügen durch Europa melodramatische Feste veranstaltet, die man besucht haben sollte. Besonders wenn man sich gerade im Mittel-Süd-Ost-Europäischen Schmelztiegel Wien befindet.

A Hawk And A Hacksaw

15. Juli, Chelsea Wien

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