10 Jahre klingt.org

Zehn Jahre Online-Freunderlwirtschaft

Seit einem Jahrzehnt stellt klingt.org befreundeten Musikern Online-Infrastruktur zur Verfügung – der Jubiläums-Sampler beweist mit 44 Tracks, dass Freunderlwirtschaft auch ein Qualitätssiegel sein kann.

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Dieter Kovacic heißt der Mann hinter klingt.org mit bürgerlichem Namen – er nennt sich aber lieber Dieb 13. Das ist durchaus angriffslustig, zeugt von Selbstbewusstsein und einem Gespür für notwendige Autonomie, die uns an verklärte Mythen denken lässt. Er selbst drückt das im Interview auf die Frage nach möglichen Legitimationen seines Tuns zwischen allen Stühlen geradliniger aus: „Im Übrigen wüsste ich gar nicht, wem gegenüber wir uns legitimieren sollten/müssten, solange es Interesse am Bestehen von klingt.org gibt. Wir betreiben klingt.org ehrenamtlich und ohne Subventionen, brauchen also nur ganz wir selbst zu sein." Seit zehn Jahren stellt er nun mit Kollegen Musikern Online-Infrastruktur (Webspace, Mailserver, …) zur Verfügung und so manche Schlüsselperson des heimischen Musikschaffens (Martin Siewert, …) nutzt dies und tritt mit einer klingt.org-Domain nach Außen. Der Kalauer im Namen funktioniert immer noch und als Plattform bringt klingt.org natürlich auch jede Menge Kontakte und Vernetzung. Auf dem Sampler zum Jubiläum finden sich Stücke von bekannten Namen wie Alexandr Vatagin, Christof Kurzman, Pendler oder Bulbul – und jede Menge andere. Auch solche, die nicht in Österreich entstanden. Die Zusammmenarbeit mit klingt.org ergab sich dabei meist über persönliche Kontakte und nur selten mussten Dieb 13 und seine Kollegen Artists ablehnen, da „sie eindeutig nicht dazu gepasst hätten". Entsprechend groß ist die musikalische Bandbreite zwischen Noise, Pop, Freejazz und Netzkunst, die auf klingt.org zurückgreift – gemeinsam ist ihnen, dass der Name durchaus ernst genommen werden darf und ein wenig Aufgeschlossenheit wohl von Vorteil ist. Freunderlwirtschaft bedeutet im Fall von klingt.org also nicht das Bevorteilen von Bekannten, ohne auf den Output zu achten, stattdessen ist es ein musikalisches Qualitätssiegel, von dem nicht zuletzt der Hörer profitiert.

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