2:37

Thalluri war 2006 eine Art Wunder von Cannes, als dort sein Erstlingswerk „2:37“ lief. Denn Erstlingswerk ist wörtlich zu nehmen, hatte der gerade mal 20jährige Thalluri davor nichts mit Film zu tun. So muß er vor seinem Debüt genau recherchiert haben, was in der Sparte Jugenddrama schon gemacht worden war, und ist bei Gus Van […]

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Thalluri war 2006 eine Art Wunder von Cannes, als dort sein Erstlingswerk „2:37“ lief. Denn Erstlingswerk ist wörtlich zu nehmen, hatte der gerade mal 20jährige Thalluri davor nichts mit Film zu tun. So muß er vor seinem Debüt genau recherchiert haben, was in der Sparte Jugenddrama schon gemacht worden war, und ist bei Gus Van Sant gelandet. Zu behaupten, Thalluris Film sei inspiriert von “Elephant” wäre untertrieben, es ist eine Bild für Bild-Kopie, wobei gleicher Stil nicht gleiche Kunstfertigkeit bedeutet.

Sechs Schüler stehen im Mittelpunkt des High School-Dramas: die Sensible, das anorexische Modell, der Quarterback, der Außenseiter, der Streber, der Schwule. Sie treffen sich auf Gängen und Klos und alle haben ein dunkles Geheimnis oder schwerwiegendes Problem, das noch dazu als einzige Charaktereigenschaft herhalten muss. Und da die Dialoge ziemlich flach ausfallen, wird die Geschichte über eingefügte Interview-Sequenzen erzählt. Dabei beruht 2:37 auf einer wahren Begebenheit aus dem Umfeld des Regisseurs, womit Thalluri die Chance gehabt hätte, die Probleme Jugendlicher aus dem Fundus eigener Erfahrungen und Bilder zu erzählen. Alte Meister zu kopieren sorgt zwar für eine schöne Form, aber nicht unbedingt für interessanten Inhalt.

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