Twentynine Palms

Kino Kontrovers 4: Bruno Dumont lässt ein Pärchen durch die US-Weite ziehen und einen finalen Gewaltausbruch über ihnen los. Seine Ideen faszinieren dabei mehr als die oft gesehenen Bilder.

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Der französische Filmemacher Bruno Dumont lässt in seinem dritten Spielfilm ein einsames Pärchen durch das kalifornische Hinterland ziehen. Der Fotograf David und dein Modell Katia fahren in einem Hummer durch weitgehend menschenleere Landschaft, sie streiten, sie versöhnen sich und sie haben Sex. All das entfernt sie nicht von einander, bringt sie aber auch nicht näher, die Emotionen bleiben leer und alle Erwartungen und Sehnsüchte werden enttäuscht. Dumont findet dafür manch schöne und viele banale Bilder, am Ende lässt er von außen Gewalt über das Pärchen hereinbrechen und alles endet in Zerstörung. Spätestens hier, nerven die Klischees. Was den ganzen Film über halbwegs funktioniert und durchaus nachdenklich menschliche Sinnlosigkeit in den Mittelpunkt rückt, wird durch das drastische Ende aufgehoben und endgültig aufgelöst. Das mag in Sinne des Autors sein und nicht zuletzt die auf der DVD enthaltene WDR-Dokumentation »Das Schöne Ist Mein Dämon« lassen Dumonts Ideen durchaus interessant und verfolgenswert erscheinen. Auch deswegen, weil er sich dagegen ausspricht, seine Werke als klassische Filme misszuverstehen. So ganz geht »Twentynine Palms« trotzdem nicht auf und man wünscht sich, dass Dumont für seine Aussagen und Ideen zumindest weniger oft benutzte Bilder gefunden hätte.

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