»Ein Buch ist kein Joghurt. Es verdirbt nicht, sondern hat Bestand«, meinen die Macher der Edition Krill.
Nimmt man die Neuerscheinung »Krawanker« zur Hand, merkt man schnell, was damit gemeint ist. Denn die Erzählung, die vom Verschwinden eines Mannes in einer Dorfgemeinde handelt, zeichnet sich sowohl durch die außergewöhnliche Buchgestaltung des Typografen Jost Hochuli (unter erstmaliger Anwendung seines Schriftsatzes Allegra) als auch die abgründige Schilderung menschlicher Existenz in den Bergen durch den St. Gallener Autor, der seit 1995 in Wien lebt, aus. /»Die Leute im Dorf, sie sind wie die Schwammerln. Wo einer ist, ist der andere nicht weit. Für Außenstehende unsichtbar konspirieren sie versteckt unter der Oberfläche, spinnen ihre Myzele, weiten ihre Blut-und-Boden-Verbindungen aus. Je älter sie werden, desto krummer gehen sie.«/ Wer aber ist oder war Krawanker? Man möchte fast meinen der Erzähler selbst, der sich auf die Suche nach einem Vermissten begibt und aufgrund der klaustrophobischen Atmosphäre in dessen Haus, in dem er den Sommer verbringt, auch merklich seine Umgangsformen annimmt.