Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes

„Ground Zeroes“ ist ein teurer Prolog. Schwerwiegender sind aber die Total-Aussetzer der KI und das zu einfache Kampfsystem. Da geht mehr.

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So langsam müsste den Schleichspiel-Machern eigentlich aufgefallen sein, dass nahezu jeder Genre-Titel dafür kritisiert wird, dass gar nicht geschlichen werden muss. Ist es aber nicht. Also liege ich in „Ground Zeroes“ wieder einmal gemütlich unter einer Container-Hütte und erschieße ganze Bataillonen stumpfsinniger Soldaten, die mich verzweifelt im Container suchen, aber nicht darunter. Der einzige Grund, dass sich auf diesem Weg nicht das ganze Gefangenenlager ausräumen lässt, ist der immer wieder angeforderte Nachschub. Und wenn ich die Angriffe aus meinem genialen Hinterhalt einige Sekunden sein lasse, erfahre ich per abgehörtem Funk, dass die Feinde mich aus den Augen verloren haben und nun beginnen mich zu suchen. Anderswo natürlich. Nicht etwa unter dem oder wenigstens weiterhin im Container.

Dabei haben Star-Entwickler Hideo Kojima und sein Team vieles so gut gemacht. Die Grafik ist eindrucksvoll und die Atmosphäre hebt den Puls, die Vertonung ist stimmig umgesetzt und die offen Spielwelt lädt zum ausgiebigen Planen und Erkunden ein. Auch diverse Details machen Freude. So kann Snake überrumpelte Gegner würgen, um ihnen Informationen zu entlocken und beim Abhören beiläufiger Gespräche sammelt er Hinweise auf gut gefüllte Lagerräume und andere Spielerleichterungen. Aber all das ist irgendwie hinfällig, wenn ich mir diese Mühe für die Toastbrot-dummen Soldaten ohnehin nicht machen müsste. Also bleibt vor allem die Hoffnung, dass für das eigentliche „Metal Gear Solid 5“ noch ordentlich nachgebessert wird. Dann könnte das trotz allem noch ein hervorragendes Spiel werden.

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