Manchmal muss man auch über alle Stränge schlagen, jegliche Selbstbeherrschung verlieren.
Die überbordende physische Brutalität, sture Eindimensionalität und dramatische Übertreibung legen nahe, dass Joe Casey und Chris Burnham nichts anderes im Sinn hatten, als sie "Officer Downe" zu Papier brachten. Dabei ist das durchaus positiv zu betrachten. In einer Comiclandschaft, in der sich scheinbar alle überschlagen, möglichst ernsthaft zu sein und ernst genommen zu werden, nun, da ist es erfrischend, wenn es hin und wieder hochwertige, einfältige Action zu entdecken gibt. "Officer Downe" hat zwar den perfekten Plot – ein beinahe psychopathischer Polizist wird zur Geheimwaffe der L.A.P.D., das ihn durch ein besonderes Verfahren nach jedem blutigen Gemetzel, das für ihn tödlich endet, zu neuem Leben erwecken kann – aber nicht die Finesse von "Hard Boiled" oder mancher "Judge Dredd" Stories. Dennoch, ein herzhafter Snack an abgetrennten Körperteilen, Machosprüchen, Einzeilerhumor und Schwimmbadmengen an Blut ist "Officer Downe" allemal, dies auch noch exzellent in Szene gesetzt durch Chris Burnhams Detailverliebtheit und Joe Caseys immer zwinkerndem Autorenauge. Wir erwarten die unvermeidliche Verfilmung.