Asian Dub Foundation wie gewohnt: Eine Melange aus Dub, Ragga, Dancehall, vermischt mit kritischen Polit-Texten.
Wenn es darum geht das System des Kapitalismus in seiner widerwärtigen Form mit politisierter Musik zu kritisieren, war das britische Kollektiv Asian Dub Foundation stets ein wichtiger Gradmesser. Als politisch interessierter Mensch kam man an einem Stück wie „Fortress Europe“ nicht vorbei, eine radikale Abrechnung mit Europa und seiner repressiven Abschottungspolitik („This ist the 21st century exodus!“). Auf ihrem neuen, „A History Of Now“ betitelten Album versucht sich das Sextett – allesamt großteils aus der indisch-asiatischen UK-Community – wieder als Wachrüttler mit dem nötigen „Polit-Sound.“ Bereits Songtitel wie „A New London Eye“, „London To Shanghai“ oder „This Land Is Not For Sale“ erinnern an altbekannte Muster. Soundtechnisch gesehen dreht sich dieses Werk zwischen den üblichen Einflüssen aus Dub, Dancehall und Ragga, vorgetragen im MC-Stil; textlich allerdings offenbart sich ein gewisses Manko, wenn es bei der Single „A History Of Now“ heißt es Technologie-kritisch „You can ’t download the sun“. Auch in Hinsicht auf die Ereignisse in Japan eine prophetische Textzeile. Sonst aber schade, denn hier bewegt sich eine Band um sich selbst im Kreis.