Ein Spionage-Abenteuer, aber nordeuropäisch hart und trocken? Das klingt gut, lässt aber Konsequenz vermissen und will zuviel gleichzeitig sein.
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Scheitern an den eigenen Ansprüchen oder der nachträgliche Versuch, das eigene Machwerk an die Massen zu bringen? »Agent Hamilton – Im Interesse der Nation« ist der Versuch, ein Spionage-Abenteuer á la James Bond nordeuropäischer zu machen – also härter, realistischer und letztlich trockener. Das gelingt im Auftakt ganz gut, wird auf Dauer aber immer weniger unterhaltsam und leidet später vor allem an Unentschlossenheit. Actionfilm oder doch Polit-Drama? Letztlich ist es beides nicht wirklich, weil die jeweiligen Teile zu oberflächlich bleiben. Neben den außenpolitischen Verstrickungen bekommt Hamilton auch private Probleme: In einer nur teilweise gelungenen Szene tötet er in einer Halbschlaf-Reaktion unabsichtlich seine Geliebte, wird aber vom Staat gedeckt und muss sich fortan mit seinem Gewissen und einer Investigativ-Journalistin herumschlagen. Grundsätzlich hätte man aus dieser Idee wohl schon etwas machen können, der Spagat zwischen Action-Unterhaltung und existenzialistischem Agenten-Drama misslingt aber und der Film bleibt weit hinter seinen Ambitionen.