Aggression Scale – Der Killer in dir

Die Erwachsenenversion von "Kevin – Allein zu Haus": Anstelle von Witzen gibt es Blut, Unterhaltung wird durch Langeweile ersetzt.

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Regisseur Steven C. Miller macht keine Gefangenen. Es dauert gut dreißig Sekunden, bis in "Aggression Scale" zum ersten Mal Blut fließt. Damit dem sinnentleerten Töten ein zumindest grober Handlungsrahmen verpasst wird, beauftragt Mafia Boss Belevance (Ray Wise) eine Killertruppe, um gestohlenes Geld wieder zu beschaffen. Ihre Suche führt die Gangster aufs Land und lässt das zuvor so leicht von der Hand gehende Morden ins Stocken geraten. Ausgerechnet der Sohn der gesuchten Familie leistet heftigen Widerstand. Der schweigende Owen verkörpert dabei das etwas andere Problemkind. Sein erhöhtes Aggressionspotential, das er zuvor in Form von Schlägen an seinen Mitschülern entlud, nützt er hier für einen blutigen Rachefeldzug gegen die Mörder seiner Liebsten. Ein nicht uninteressantes Konzept mit Unterhaltungscharakter, das leider schleppend und völlig belanglos vorbeizieht. Der Home-Invasion-Thriller zitiert plump Verteidigungstaktiken aus "Kevin – Allein zu Haus" und den Rückzug in die Natur bekannt aus "Rambo", ohne jedoch eigene Ideen voranzustellen. Stattdessen wird haarsträubend und stümperhaft kopiert. So stellt Owen praktisch die genau gleichen Fallen wie der aufgeweckte Kevin einst seinen Einbrechern, mit dem Unterschied, dass dieses Mal auch wirklich Blut fließt. Hinzu kommen Logiklöcher von der Größe einer Pumpgun-Schusswunde und ein Drehbuch, das den Namen nicht verdient. "Aggression Scale" ist unerhört dumm und dementsprechend noch nicht einmal eine Genre-Empfehlung wert.

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