»Alexandre Ajas Maniac« ist ein Remake des schlicht »Maniac« betitelten Horror-Slashers von 1980. So wie seinerzeit das Original vermag auch die Neuauflage den Zuseher in seinen Grundfesten zu erschüttern.
Gut 30 Jahre später hat die Zurschaustellung visueller Gewalt im Film ein erträgliches Höchstmaß erreicht. Auch der Neuverfilmung gelingt es, die Härte des Originals ins Jetzt zu transportieren, mitunter jedoch mit anderen Mitteln. Die im Film gezeigte Brutalität erfährt der Zuseher fast ausschließlich aus der Ich-Perspektive des Psychopathen Frank Zito (Elijah Wood). Sein Gesicht ist nur selten durch Spiegelungen und Reflexionen zu sehen. Damit einher geht neben technischen und erzählerischen Herausforderungen zugleich eine Stilisierung der Gewalt als elementarer Bestandteil des Films. Das mag einige abschrecken, zeigt sich im Filmkontext jedoch als durchaus stimmig, denn auch das kühl inszenierte Los Angeles ist hoffnungslos. Mitunter findet dadurch der innere Konflikt des Triebtäters nur wenig Raum. Die traumatisierte Vergangenheit des Hauptprotagonisten kommt in einigen Rückblenden zwar zur Sprache, wird den Verwirrungen des Charakters jedoch nicht vollends gerecht. Dennoch gelang Franck Khalfoun mit »Alexandre Ajas Maniac« ein handwerklich bestechender Slasher, der seinem Protagonisten trotz der totalen Entfremdung auch menschliche Seitender Vereinsamung und schließlich auch das Bedürfnis nach Liebe zugesteht.