Alone Again Or

Hobotalk gehen ein paar Schritte weiter zurück in die Vergangenheit und wagen ein Tänzchen zwischen den Podesten der Säulenheiligen Neil Young, Bob Dylan und Tom Waits. Und sie rutschen dabei kein einziges Mal aus.

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Marc Pilley, der Sänger der schottischen Band Hobotalk, war bislang bekannt für beschauliches Songwriting. Die Band selbst fiel als ein zartes Schaumkrönchen auf der New-Acoustic-Welle auf. Wer Hobotalk jemals live gesehen hat, weiß um ihre Präsenz, wenn sie sich dem elektrischen Sound annähern. Auf „Alone Again Or“ fokussieren sie genau auf diese Stärke und gehen dabei gleich weit in die 60er Jahre zurück, zum Ursprung der heute gepflegten Songwriter-Tradition. In breiter Instrumentierung mit Hammond-Orgel, Geige, Ukelele, Akkordeon und Mundharmonika lässt die Band auf der „The Electric Night“ betitelten A-Seite die wilden widerstandbewegten Zeiten aufleben. Seltsamerweise klingt das so gar nicht nach billigem Abklatsch und es würde selbst zwischen den besten Stücken eines Neil Young oder eines Bob Dylan nicht abstinken. Dafür sorgen gutes Songmaterial, Pilleys eindringliche Stimme und gegen den Strich gebürstete Arrangements. Bei denen kommt gleich noch ein weiterer Säulenheiliger ins Spiel: Manche Passagen haben eine Schräglage, die man eher von Tom Waits als von den stillen, nachdenklichen Schotten erwartet hätte. Um auch das Stammpublikum zufriedenzustellen, schieben sie dann auf der B-Seite „The Acoustic Morn“ nach, der nahtlos am Vorgänger „Homesick For Nowhere“ anschließt. Ruhiger zwar, aber nicht weniger eindringlich.

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