Was soll man von einer Band halten, die ihren Namen von Immanuel Kants „Kritik der reinen Vernunft“ ableitet?
Keine Angst, man muss kein Philosophiestudium abgeschlossen haben, um die musikalische Mission der fünf Briten zu verstehen. Vom anfänglichen Prog-Roc, den die Band mit Ambient-Klängen mischte, steuert Pure Reason Revolution mit ihrem aktuellen Album in den sicheren Hafen des Elektro-Pops. Neben den mehrstimmigen Harmoniechören des Openers „Les Malheur“ setzen PRR in ihren teils etwas zu lang geratenen Songs auch verstärkt auf elektronische Verfremdungen, die die 80er Jahre huldigen, und balladeske zerbrechliche Klänge, die immer wieder auch dem progressiven Gitarrendruck Stand zu halten vermögen. Sehr gefällig, aber nicht revolutionär. Die Liebe besiegt eben doch nicht alles.