Die 1919 geborene österreichische Künstlerin Maria Lassnig blickt auf vielschichtige und variantenreiche Schaffensphasen zurück.
Nach der Beschäftigung mit informeller Kunst und Surrealismus in den 50er und 60er Jahren in Paris hat sich ihr Interesse in den 70er Jahren, während ihrer Zeit in New York, von der Malerei zu Animationsfilm verlagert. Mann-Frau-Beziehungen sowie die Position der Frau als Künstlerin standen dabei im Vordergrund. Zurück in Wien übernahm sie eine Professur an der Hochschule für angewandte Kunst und gründete dort 1982 das Studio für Experimentelle Animation. Sich dieser Kunstform autodidaktisch annähernd, entstanden ihre Filme nicht auf einem Tricktisch, sondern an einer selbstgebauten Werkbank, meist auf der Grundlage sogenannter „Body-Awareness-Zeichnungen“. Die Index-DVD-Edition veröffentlicht nun sämtliche Animationsfilme, die während dieser Zeit entstanden sind, sowie die „Maria Lassnig Kantate“ von 1992, in der die Künstlerin in 14 Strophen und vor illustriert-bewegtem Hintergrund auf humorvolle Weise ihre Lebensgeschichte erzählt.