Sarah Polley hat spätestens in „My Life without Me“ (2003), der Geschichte einer krebskranke Frau, bewiesen, was für eine großartige Schauspielerin sie ist. Nun präsentiert sie ihr Regie-Debüt und zeigt darin nicht minderes Talent. „Away from Her“ erzählt, wie die plötzliche Alzheimer-Erkrankung einer älteren Frau ihre Ehe nochmals vor ganz neue Herausforderungen stellt. Der Film […]
Sarah Polley hat spätestens in „My Life without Me“ (2003), der Geschichte einer krebskranke Frau, bewiesen, was für eine großartige Schauspielerin sie ist. Nun präsentiert sie ihr Regie-Debüt und zeigt darin nicht minderes Talent. „Away from Her“ erzählt, wie die plötzliche Alzheimer-Erkrankung einer älteren Frau ihre Ehe nochmals vor ganz neue Herausforderungen stellt. Der Film fokusiert dabei weniger auf die Krankheit selbst, als auf das, was auch ohne den Verlust von Erinnerung in Beziehungen verloren gehen kann. Dafür, das „Away from Her“ dennoch nicht sentimental wird, sorgen neben Polleys unglaublichem Einfühlungsvermögen in die Geschichte einer 45jährigen Beziehung (die Regisseurin selbst ist erst 28 Jahre), vor allem die schauspielerischen Leistungen. Allen voran Julie Christie, die in einer einzigen Geste ausdrücken kann, worüber andere stundenlang reden müßten. Gewagt, aber gelungen deshalb auch die Entscheidung der Regisseurin, die Geschichte vor allem über Körper und deren Berührungen zu erzählen. In Kontrast dazu stellt sie die sterile Umgebung des Altersheimes, dessen Alltag in ausgewaschenen Farben verschwimmt und dem nur die Bewohner wieder Farbe zurückgeben können.