Gekiga – japanische Comics mit seriöserem Inhalt als Gegenstück zu Manga – wird Dank dem kanadischen Alternativlabel Drawn & Quarterly für diejenigen, die der japanischen Sprache nicht mächtig sind, zugänglicher gemacht.
Nach einigen Schlüsselwerken des Genre-Namengebers Yoshihiro Tatsumi und den einflussreichen „Red Colored Elegy“ von Seiichi Hayashi und „Red Snow“ von Susumu Katsumata, folgt nun ein Künstler der jüngeren Generation der Gekigaka, Imiri Sakabashira. „The Box Man“ ist eine Entdeckungsreise durch Sakabashiras persönliche Popkultur, einem bunten Sammelsurium an japanischen und anderen Einflüssen. Ohne den kryptographischen Code seiner Verweise zu kennen ist das nahezu wortlose „The Box Man“ eine wilde Assoziationskette, an deren Ende ein semi-kathartischer Moment darauf wartet stattzufinden. Mit dem richtigen Schlüssel eröffnet sich eine weitere Dimension, in der Ikonen und Idole pervertiert oder zumindest re-interpretiert werden, um als Gerüst für die globale Selbstbeschau zu dienen. Herausfordernde und spannende Lektüre, die zu mehrmaligen Lesen und Neuerleben einlädt.