Lone Survivor

Im verwaschenen Retrooptik-Mäntelchen, aufgepeppt durch ein nervenzehrendes Sounddesign, spielt dieser Titel mit uns seine Psychospielchen.

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Game-Designer Jasper Byrne macht hier gleich mehreren Varianten von Videospiel-Kritikern einen Strich durch die Rechnung: Es ist nicht der grafische Fortschritt, der Spiele emotional stärker wirken lässt. Und es sind auch nicht die großen Freiheiten, die uns immer tiefer in ein Spiel hineinsaugen. „Lone Survivor“ ist ausschließlich zweidimensional. Und die Pixelgrafik ist verschwommener als sie es je hätte sein müssen. Und doch ist die Geschichte von „Du“ – einen anderen Namen bekommt der Avatar nicht – eines der gelungensten Angst-mach-Spiele seit langem.

Du hat sich während einer Zombie-Apokalypse in seiner Wohnung verschanzt und meint nun, der einzige Überlebende zu sein, als er sich zu Beginn des Spiels erstmals wieder aus seiner Wohnung wagt. Es geht um Nahrungssuche, Munition und mögliche Überlebende, während er sich durch die verschiedenen Wohnungen seines Hauses schleicht und dabei den Monstern (oder Zombies?) bestmöglich aus dem Weg geht. Die Handlung ist verwirrend, die Grenzen zwischen Realität und Illusionen sind fließend und die Ungewissheit macht unruhig.

Tatsächlich sind es gerade die Enge der zwei Dimensionen und jene des Wohnhauses, die das Spielgefühl ausmachen. Wir wissen nicht wer wir sind, was wir glauben dürfen und wohin all das führt. Aber es wird zunehmend dunkler, die Monster werden bedrohlicher und die Neugier steigt während Musik und Sound uns immer furchtbarere Vorahnungen in den Kopf setzen – ein äußerst gelungener Mix.

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