Diablo 3

Nach einigen verflogenen Stunden im Level- und Sammelrausch an der Konsole bleibt vor allem die Frage: Warum gibt’s das erst jetzt?

Dass „Diablo“ als Referenztitel für ein ganzes Genre die Konsolen bislang noch nicht erreicht hat, ist verwunderlich. Umso mehr, nachdem ich mich für einige Zeit per Controller durch die Monsterhorden geschnetzelt habe, denn auf der Playstation fühlt sich „Daiblo 3“ an, als wäre es genau dafür entwickelt worden: Klar wurden Menü und Steuerung angepasst, aber das Dauergeklicke mit der Maus fühlt sich weit unnatürlicher an, als dieselbe Frequenz am X-Button. Und auch sonst macht die Konsolen-Version einiges richtiger.

Zu allererst sind das der fehlende Online-Zwang und der lokale Koop-Modus. Plötzlich sitzt wer neben mir, der mich um meine neuen Hosen beneidet. Großartig. Und wenn ich mit drei Kollegen vor Ort durch die Dungeons ziehen kann, muss das auch das Internet nicht wissen. Auktionshaus gibt’s auf der Konsole übrigens auch keines mehr und so liefert Blizzard für Xbox und Playstation eben das „Diablo“, das sich viele für den PC gewünscht haben.

Alles andere bleibt natürlich gewohnt gelungen. Die Entwickler wissen, wie man Flow erzeugt und setzen das rücksichtslos um. Da darf ruhig einmal über die dümmliche Handlung geschmunzelt werden, denn es geht – Frank, wir haben dich endlich verstanden! – einzig und allein um die Werte. Und der richtige Rhythmus von Horden, Bossgegnern und gedropten Items ist das teuflische Geheimnis, dass Blizzard wie kein anderes Entwicklerstudio beherrscht. Aus „einmal antesten“ werden Stunden und aus Stunden werden Nächte. Ob das sinnvoll verbrachte Zeit ist, sei dahingestellt. Aber die Frage stellt sich immer erst, wenn die Konsole vom Netz gegangen ist.

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