Babysounds

Mit Courage und Experimenten reift The End Band mittels Dream-Indiepop über den Status Quo der heimischen Szene hinaus.

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Vor zwei Jahren im März landeten die Newcomer The End Band mit ihrer 4-Track EP am FM4-Thron der besten Soundparkband. Bevor man auch nur „Popscure“ – so die Selbstbezeichnung ihres Stils – sagen konnte, war das Monat zu Ende. Zurück blieb die Frage, ob dieses erfundene Genre Hype oder einfach eine doofe Ablenkung einer weiteren sehr poppigen, österreichischen Indie Band war, die so klingen will wie die Band ihres Produzenten Alexander Wieser.

Angesichts der zehn neuen Songs auf ihrem Debütalbum „Babysounds“, wäre letzteres definitiv geklärt: Neben potenziellen Ohrwurm Singles wie dem Folkrock- Muntermacher „Ablepsia“ und klassischem Indieradio à la „Fury“, glänzt das Album vor allem deswegen, weil die Band nicht in die Falle tappt, langweilige Indiepop-Klischees der heimischen Szene als Eigene zu verkaufen. Zwischen den Gitarrenwänden von Francis International Airport und dem cheesy Pop von Deckchair Orange hört man den Songs nämlich eine ganze Menge Courage für Soundexperimente fern von britischen Rockplagiaten an. Das macht das Album flächendeckend weniger catchy und tanzbar, dafür aber im Detail interessanter. Neben altbekannten Violinen nämlich vor allem deswegen, weil über dem Großteil der Songs eine psychedelische Schwere lastet, die sich mal stärker und mal schwächer durch das gesamte Album zieht.

„Hans Henny Jahnn“ hätten Sinkane und Tame Impala einspielen können, in „Moving“ klingen die Vocals als hätte man Alexander Spechtl mächtig Autotune auf die Stimmbänder gepackt und der Singer/-Songwriter Popsong „Sicksong“ steigert sich hypnotisch bis zu einem trägen Noise-Grunge Intermezzo. Schlussendlich scheinen die „Pills For Sleeping“, die man sich drei Nummern früher eingeworfen hat, zu wirken. Sänger Matthäus Maier kämpft trotzdem gegen sie an: Für eine letzte Reminiszenz an Schall, wabernden Rauch und flächige Orgelklänge. Und genau für diesen letzten Akt der Pop Sensibilität dürfte dann auch der Begriff „Popscure“ treffsicher sein.

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