Perspektivloser Retro-Rock ohne Verve entdeckt seine amerikanischen Wurzeln und geht dabei baden.
Das einstige Men in Black-Trio hat sich von seinem Originalschlagwerker getrennt, um fortan mit der dänischen Lady in Black Leah Shapiro von The Raveonettes hinterm Drumkit die Abgründe des Bösen zu erforschen. Was jedoch der düstere Albumtitel – in Anlehnung an eine Edgar Allan Poe-Kurzgeschichte – verspricht, und das Klangspektrum der US-Indie-Rocker zwar auch gelegentlich andeutet, hält man aber nicht konsequent bis zum Ende durch. Die am Rande der Dunkelheit angesiedelten neuen Songs tauchen eben nie ganz hinein in den Orkus, sondern nehmen ihren Hörer diesmal auf eine betuliche Studienreise durch die amerikanische Musikgeschichte, wobei man wieder fleißig bei Punk, Rock und sogar Country (Slide-Gitarren) plündert. In seinen Anfängen nicht nur optisch noch mit Jesus and Mary Chain verglichen, ist nicht mehr viel davon übrig geblieben, außer vielleicht die musikalisch vordergründigen Drohgebärden. Mit diesem Album versuchen BRMC in die Fußstapfen von Erzählkünstlern á la Tom Waits und Johnny Cash zu treten, was nur leider musikalisch mit Ausnahme zweier lieblicher Pianoballaden nicht annähernd so packend gelingen mag.