Beck, das gute alte Musiklexikon, hat in seinem collagenhaften Stil die freundschaftliche Begegnung von Wanderklampfe und Ghettoblaster mittlerweile so weit perfektioniert, dass man stellenweise befürchten muss, der Mann schabe bereits an der Türe zur Belanglosigkeit. Vorbei sind scheinbar die Zeiten, in denen zwischen von Prince geschwängerten Funk- und Partyplatten und traurigen Folkalben geswitcht wurde. Wie […]
Beck, das gute alte Musiklexikon, hat in seinem collagenhaften Stil die freundschaftliche Begegnung von Wanderklampfe und Ghettoblaster mittlerweile so weit perfektioniert, dass man stellenweise befürchten muss, der Mann schabe bereits an der Türe zur Belanglosigkeit.
Vorbei sind scheinbar die Zeiten, in denen zwischen von Prince geschwängerten Funk- und Partyplatten und traurigen Folkalben geswitcht wurde. Wie in den good old days von „Odelay“ wird hier alles auf einmal in den Topf gekippt, perfekt verquirlt und zur unverkennbaren Beck – Brühe hochgekocht, die nach wie vor mit Do-It-Yourself- und Trash-Ästhetik kokettiert.
Die frisch durchgeladene Eklektizismus-Kanone gibt wieder einiges her: maulfauler Weißbrot-Rap, heiß laufende Billig-Beats, akustische Gitarren, Mundharmonika, dann wieder Nöl-Gesang, dazu Geräusche von Haushaltsgeräten und anderen „albern“ gemeinten Quellen, HipHop, Tropicalia, Country – alles wieder da. Kennt man aber auch schon von Beck, weshalb die Routine, mit der hier das musikalische Vokabular eines, ja, Ausnahmekünstlers abgerufen wird, ein wenig enttäuscht.
Alle Stücke sind ziemlich gut, klingen ziemlich ähnlich und schmecken leicht abgestanden. Keine Höhepunkte, keine Tiefpunkte, nach Hits muss man lange suchen, das Wort „homogen“ ist ausnahmsweise mal zulässig. Sicherlich, das Album ist mehr als okay, und Beck muss weiß Gott keine Revolutionen mehr starten, ein paar kleine Überraschungen wären aber trotzdem schön gewesen.