Berlin University Press

Martin Walsers aktuelle Novelle ist ein typisches Alterswerk.

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Sperrige Themen, kryptische Sprache und wenig Identifikationspotenzial. Für ein Publikum unter 50 gibt es bei diesem Monolog eines 63-jährigen Doppeldoktors, der sich für Reliquien und die Kraft des Glaubens interessiert und eine Fehde mit einem Kollegen hat, kaum einen persönlichen Anknüpfungspunkt. An Handlung tut sich nicht viel, aber das wäre nicht das Problem. Stilistisch ganz typisch, thematisch aber langweilig und teilweise so bemüht um poetische Sprache, dass Bedeutung völlig verloren geht, sperrt sich die Novelle mit diesen Mitteln gegen die Lesbarkeit. Für ausgesprochene Walser-Fans vielleicht ein Gustostück, ansonsten eher verzichtbar.

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