Alles verloren

Dass sich hinter dem den Wien-hype verballhornenden Pseudonym Binder & Krieglstein primär der Musiker Rainer Binder-Krieglstein verschanzt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dass der steirische Producer aber auch auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit als Drummer der Avantgarde-Noisemetal-Combo Fetish 69, der verschwundenen Alternative-Hoffnung Sans Secours und des abseitigen Downbeat-Projekts Toxic Lounge hat, ist weniger geläufig. Doch genau diese […]

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Dass sich hinter dem den Wien-hype verballhornenden Pseudonym Binder & Krieglstein primär der Musiker Rainer Binder-Krieglstein verschanzt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dass der steirische Producer aber auch auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit als Drummer der Avantgarde-Noisemetal-Combo Fetish 69, der verschwundenen Alternative-Hoffnung Sans Secours und des abseitigen Downbeat-Projekts Toxic Lounge hat, ist weniger geläufig. Doch genau diese Laufbahn hilft bei der Erklärung des eklektischen Sounds von Binder & Krieglstein.

Denn auch auf dem mittlerweile dritten Album „Alles verloren“ wird fröhlich zwischen den Stilen gesprungen, werden die Genres vermischt und die Schulen zusammengelegt. Diesmal hat jedoch Essay-Boss Shantel selbst die routinierte Hand an den Reglern gehabt und als harmonisierendes Element seine Klangästhetik als Dach über die streunenden Sounds gelegt. Folkgitarren und Jazzthemen treiben sich da genauso herum wie Anleihen aus Techhouse und Downbeat – eine Mischung, die vor allem beim Vorgängeralbum manchen geneigten Hörer ein wenig ratlos zurückließ, andererseits aber auch zahlreiche Fans gewinnen konnte, denen ein allzu homogenes Werk ein Gräuel wäre.

Diesmal ist wie gesagt alles ein wenig einheitlicher und der durchgehende Einsatz von Vokalisten (Stammsänger Makki und Uwe Bubik sowie die Gäste Rainer von Vielen und Eva Jantschitsch) ist ebenfalls ein Gewinn. Und mit seiner überbordenden Spiel- und Experimentierfreude kann „Alles verloren“ vor allem eines: sehr gut unterhalten.

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