Dass sich die israelische Sängerin Mai Lev zuletzt dem Opernfach angenähert hat, kann sie nicht verleugnen, und doch setzt sie ihre glasklare Engelsstimme zu den poppigen Melodien erfrischend dezent und ohne jegliches schmachtendes Vibrato ein.
Mai Lev entführt uns auf ihrem Debütalbum da schon eher in Björk’sche Gefilde, ohne jedoch deren markante hysterische Ausbrüche zu imitieren. Unterstützt von einem 25-köpfigen Orchester bedient sie alle musikalischen Facetten, vom melodramatischen Acoustic-Pop bis hin zur naiv gehauchten Kammermusik-Schnulze. Dass Mai auch Punk drauf hat, wie uns ihre Biografie versichert, kommt auf „Birthday“ leider nicht mal ansatzweise heraus, sonst hat das Debüt aber viele große Momente.
7/10 Gerald C. Stocker