Black Beauty

Die Musik auf Areal ist alt geworden, Cover und Grooves sind verstaubt. Metope bleibt dennoch souverän und eigenwillig.

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Mit einem zweiten Album von Metope konnte man nicht wirklich rechnen. Das letzte Album auf dem Berliner Label Areal ist fünf Jahre her, die Gründer Basteroid, Konfekt und Metope schienen dem Nachtleben entwachsen. Was macht man, wenn man 20 Jahre Clubmusik geliebt, produziert und in die Welt geschossen hat und dann merkt, bis auf einige verwackelte Fotos und einige Wände voll mit Vinyl ist nicht viel geblieben? Etwas Erwachsenes und was ist das überhaupt? Einfach weiter? Sich aus dem Staub? In elektronischer Musik altern, das haben bisher nur wenige sinnvoll hinbekommen, Moritz von Oswald, Wolfgang Voigt, DJ Koze, Richie Hawtin, Michael Mayer und wer sonst noch schnell?

Auch Metope läuft – wie so viele vor ihm – Gefahr, den Puls der Zeit zu verfehlen. Und „Black Beauty“ legt los, als hätten sich in den letzten zehn Jahren vielleicht gerade nur die Produktionsbedingungen geändert. Dabei ist die sonische Strenge und Geradlinigkeit mittlerweile von Breaks aufgesprengt und menschlichen Stimmfragmenten aufgewärmt worden. Wenn man jetzt allerdings davon ausgeht, dass bis auf Dubstep, Juke, UK Bass, Chillwave, Post-Dubstep und Trap die letzten Jahre ohnehin keine großen Revolutionen sahen, sondern Musik eher innerhalb bestehender Genres den Tonfall veränderte, ist „Black Beauty“ zuallererst ein Stück elektronische Musik, das souverän produziert wurde und in düsterer Atmosphäre zwei bis drei hervorragende Tracks abwirft („Rough Romance“, „Deep Sheep“ und „Blood River“ gefällig?). Wie es von da an weitergeht, entscheidet der Haaransatz, die Bookings, die GEMA und die Rezession.

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