In einer obrigkeitshörigen Gesellschaft regieren die Mächtigen und sind die Regierenden mächtig. An der Spitze dieser Hierarchie wird der Gerechtigkeitsbegriff einer solchen Gesellschaft definiert.
Eine Definition, die nicht zwangsläufig von allen akzeptiert wird, aber zumindest den Ton angibt. Wer über mehr Macht als das System verfügt, kann für sich selbst ein neues Gerechtigkeitsbild erschaffen. Wer sollte solch eine Person schon daran hindern können? Und wenn diese neue Definition mit Gewalt injiziert wird, wer könnte etwas dagegen tun? Warren Ellis studiert Macht, Pflicht und Gerechtigkeit anhand ermächtigter „Supermenschen“: technologische Erweiterungen und Veränderung machten eine Gruppe Menschen zu Übermenschen. Außerhalb der gesellschaftlich vorgeschriebenen Regeln agierten sie zum vermeintlichen Wohl der Menschheit. Jahre später, nach dem Ende ihrer Aktivitäten, taucht einer von ihnen, Deckname: John Horus, wieder auf, ermordet den Präsidenten der USA und fordert zu Neuwahlen auf. Weil der Präsident und seine Regierung korrupt waren. Weil das Land einen Neustart braucht. Das meint John Horus. „Black Summer“ ist eine tiefer gehende Analyse des Ausspruchs „might makes right“: Ist alles erlaubt, wenn es um Gerechtigkeit geht? Und wer sagt, was gerecht ist?