Blackout – Die Erinnerung ist tödlich

Groß angelegter deutscher TV-Serien-Krimi um einen Drogenfahnder, der sein Gedächtnis verloren hat und vor allem Unangenehmes in seiner Vergangenheit entdeckt.

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Deutsche TV-Unterhaltung auf hohem Niveau. 2006 lief dieser Mehrteiler auf Sat.1 und überzeugte mit differenzierter Charakterzeichnung und Mut zum Detail. Paul erholt sich von einem Unfall und erlangt nur langsam sei Gedächtnis wieder. Er war Polizist bei der Drogenfahndung, seine Frau ist tot und zu seinem Sohn hat er keine Beziehung. Stück für Stück muss er erkennen, dass er vielleicht nicht zu den »Guten« gehört hat. Und dass sich Drogenkriminalität, Wirtschaft und Politik manchmal näher sind, als man es sich wünscht. »Blackout« kümmert sich um ein gelungenes Personal und verfolgt mehrere Handlungsstränge, deren Zusammenführung meist gelingt und manchmal (siehe Soderberghs »Traffic«) ein bisschen gewollt wirkt. Dass Misel Maticevic mitunter ein bisschen doof-naiv wirkt, soll an der Rolle liegen, hilft der Spannung aber nur bedingt. Für die sorgt sein Ex-Kollege Boris, der als korrupter und kaputter Bulle dank Roeland Wiesnekkers Darstellung meisterhaft körperlich präsent ist. Mit Dominik Grafs »Im Angesicht des Verbrechens« kann sich »Blackout« nicht ganz messen, aber es ist ein gelungenes deutsches Fernsehspiel – und davon kann es nicht genug geben!

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