Nach zehnjähriger Pause steigen die Brit-Pop-Götter erfolgreich in den Ring. Nur heute, da ist Thatcher tot und Tony Blair lang schon nicht mehr Retter der Nation.
Und wenn man es nicht wissen würde, könnte man glauben, dass Suede (Phase II, ohne Originalgitarrist Bernard Butler) niemals weg waren. Brett Andersons Stimme trifft mit seinem schnarrenden Falsett immer noch den melancholischen Candlelightdinnerton, der von Verzweiflung und trashigem Glamour zeugt. Mit seiner androgynen Koketterie a la David Bowie versetzte Anderson damals – noch bevor die erste Single auf dem Markt war – die britische Medienlandschaft in helle Aufregung. Dieser Hype ist zwar längst vorbei, aber die wunderbaren, nahezu perfekt gegen den Strich gebürsteten Popsongs, die vom alltäglichen Scheitern und sehnsüchtigem Liebeshunger handeln, sind geblieben. Die Musikwelt ohne Suede wäre um einiges ärmer. Gut, dass sie zurück sind.