Der erste gemeinsame Longplayer der französischen Electroproduzenten Cosmo Vitelli und [T]ékël ist gottseidank mehr Pop und Experiment als erwartet.
Es hätte ja auch patziger Electro werden können, oder französische Synthesizerorgien à la The Hacker. Aber ebenso wie Benjamin Boguet alias Cosmo Vitelli and Julien Briffaz aka [T]ékël in der Vergangenheit durchaus zu einem ebensolchen Sound tendierten, genauso haben sie also Zweiergespann ihre musikalischen Horizonte weit geöffnet und frische Luft in Form von alten und neuen Einflüssen hereingelassen. Ihr Album „Babylon By Car“ versteht sich als Hommage an, äh, das Auto (Tracktitel: „Motor City“, „Overdrive“, „Crashed Cadillac“,usw.) in seiner Funktion als Statussymbol, Symbol des Fortschritts (siehe Kraftwerk) und Mythos (oder so). Die Single „Blue Steel“ war mir schon vor Monaten funkelnd als Abschluss von Ewan Pearsons Kompakt-Mix-CD ins Auge, nein, Ohr gestochen, ein charmantes Stück bedächtig dahinpluckernden Electropops mit Domingo-Sängerin Anna Jean an den Vocals. Die Songs des Albums wechseln ganz im Sinne babylonischer Stilverwirrung zwischen Electro („Overdrive“), Pop, Electronica und, das Wort Postrock will mir nicht so Recht über die Lippen, die Synthies schrauben sich zwar in fleißigen Arpeggioreihen in die Höhe (z.B. „Rue De L’Arsenal“) Sagen wir so: Man hört dem Album seine Auseinandersetzung mit Popgeschichte an, und das ist gut so.