Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben – Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart
Mozartfred
Nach Fake-Bio und Tagebuchaufzeichnungen widmet sich Austrofred dem literarischen Genre des Briefromans. Herausgekommen ist ein hoch amüsanter Briefwechsel mit dem größten toten Genie Österreichs: Wolfgang Amadeus Mozart.
Austrofred meets Mozart: Es musste soweit kommen. Der in Steyr geborene, einem breiteren Publikum als Freddie Mercury-Imitator bekannte („Eich Dodln gib i Gas“) Hobby Rock’n‘Roller (Kreisky) mit Vorliebe zur Rotzbremse, veröffentlicht nach seinem letzten gelungenen Werk „Ich rechne noch in Schilling – Ansichten eines unbequemen Zeitgenossen“ dieser Tage sein neues Buch mit dem auch nicht gerade unlustigen Titel „Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben – Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart“. Schon im Vorfeld ließ uns der gewitzte Entertainer („Die Nr. 1 vom Wienerberger, die Rache an Bogdan Roscic, der Geburtshelfer von Austria 3“) auf seiner Homepage wissen: „Es gilt für viele (darunter sogar für mich selber!) schon jetzt als DAS Buch des Jahres und als Standardwerk für zukünftige Musikwissenschaftler.“ Das Buch besteht aus „Werkstattgesprächen auf allerhöchstem Niveau“, wie der Pressetext – zwinker, zwinker – anmerkt. Doch schon vor Aufschlagen des Buches, und das ist wahrscheinlich eine von Austrofreds zahlreichen Stärken, kann man sich über die /quality of service/ in Sachen gehobenem Humor an dieser Stelle gewiss sein: Hier ist eine multimediale Rampensau (Buch, Musik, DVD) am Werk, den Schmäh stets im Auge behaltend, die sich von Gag zu Gag hantelt. Man könnte auch sagen: Das Tolle an dieser zutiefst austriakischen Bühnenfigur mit Hang zum Universalgenie ist seine Einzigartigkeit im deutschsprachigen Raum. Aufgesetzt ist hier viel, nicht nur der Schnauzer. Ein Briefwechsel zwischen zwei Genies, der von den damals sowie ebenfalls noch heute geltenden Aspekten eines Musikerdaseins handelt: Das Werk kreist um die Themen Ehrgeiz, Kreativität, Tourstress, Politik und Liebe. Einmal schreibt Wolfgang Amadeus Mozart an Austrofred: „Mon trés cher Austrofred! … Nun muß ich schließen, wie es so ist, denn ich bin noch nicht angezogen, und wir essen iezt gleich, damit wir hernach wieder scheißen, wie es auch so ist; leben sie wohl – mozart“. An anderer Stelle respondiert Austrofred an den Salzburger: „Apropos: Ich darf dich eh duzen, oder? Weil ich bin jetzt beim Schreiben unabsichtlich zum Du geswitcht, aber ich meine, unter uns Musikern nehmen wir ja, indem dass wir alle in einem gewissen kollegialen Boot sitzen, solche Formalitäten sowieso ein bisschen lockerer, nicht wahr? Also, Woiferl, ich bin der Fred.“ Zum Schluss folgt die Verbrüderung: „Wolfgang, für die Musik: Kämpfen wir Seite an Seite!“ Selten so gelacht. Abgesehen vom vorangegangenen Buch des „Rock Champion“. Vielleicht sollte man also in Zukunft „Mozartfred“-Shirts – Austrofred als Mozart oder vice versa – anstelle von Mozartkugeln auf Auslandsbesuchen verteilen. Zwecks Imageverbesserung.