Brille

DCVDNS bricht mit seinem Debüt eine Lanze für die Brillenschlangen und albernen Streber des Deutschrap. „Brille“ klingt aberwitzig und geil.

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Ja, das hatte die Szene dringend nötig: eine Rapper-Kunsfigur, die Pullunder mit Brille trägt und sich als albernen Helden aller Außenseiter inszeniert, die sich gnadenlos überschätzen. DCVDNS adressiert damit egomanischen Gangsta-Rap genauso wie bierernste Hüter der True School. Er spielt mit sämtlichen Klischees des deutschen Hip Hop und parodiert die Gesetzmäßigkeiten einer Subkultur, die sich die längste Zeit schon viel zu ernst genommen hat. Tracktitel wie „Du machst dir keine Gedanken, so lange die Nutella nicht nach Scheiße schmeckt“, „Hilfe, ich werde bedroht“ oder „ZDS (Zeg deinen Schwanz)“ verweisen auf aberwitzige Songtexte, die nicht selten laut auflachen lassen. Ähnlich wie K.I.Z. versteht DCVDNS sein Rap-Handwerk bestens. Gegenüber der brachialen Ironie aus Berliner, glänzt er aber mit seinen präzise durchgespielten Absurditäten. Egal ob in Interviews oder in seinen YouTube-Videos, DCVDNS bleibt konsequent in seiner Rolle und erweist sich auch abseits seiner Reime als komödiantisches Talent. Sein Debütalbum „Brille“ bietet neben namhaften Feature-Gästen (Frauenarzt, Basstard, Justus u.a.) abwechslungsreiche Tracks, die besonders mit ihren Synthie-Funk-Beats eine außergewöhnlich gute Figur machen.

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