Chinese Democracy

Wer die Scheinwerfer im Speckgesicht von Axl Rose bei seiner Tour vor zwei Jahren sich spiegeln gesehen und die jämmerliche Interpretation seiner höchsteigenen Hits bedauert hat, der durfte von „Chinese Democracy“ nichts erwarten. So gesehen erfüllt die Platte die Befürchtungen nicht ganz, doch der Maßstab bei den Gunners liegt einfach woanders. Axl muss im ärgsten […]

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Wer die Scheinwerfer im Speckgesicht von Axl Rose bei seiner Tour vor zwei Jahren sich spiegeln gesehen und die jämmerliche Interpretation seiner höchsteigenen Hits bedauert hat, der durfte von „Chinese Democracy“ nichts erwarten. So gesehen erfüllt die Platte die Befürchtungen nicht ganz, doch der Maßstab bei den Gunners liegt einfach woanders. Axl muss im ärgsten Drogenwahn bzw. Zustand seiner selbst zumindest ein „October Rain“ schreiben können, wo andere im April-Regen stehen.

Das ging sich dann doch nicht ganz aus und so wurschtelt er sich mit seinem neuen Haufen Vertragsmusiker durch Ansätze von Songs und Balladen, die 1991 nicht einmal für „Use Your Illusion IV“ gereicht hätten. Gänzlich unwürdig sind linkisch-parksiche NuMetal-Verschnitte wie „Shackler’s Revenge“. Zu befürchten ist, dass der von NIN ausgemusterte Gitarrist Robin Finck auch eine elektronische Idee hatte. Dennoch sind ein paar Geistesblitze und hübsche Eigenzitate („What we’ve got here is failure to communicate“) zu hören und schlussendlich war er Cool Hand Axl genug, um die Platte wirklich nach dem 10-jährigen Running Gag „Chinese Democracy“ zu nennen.

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