Christmas on Mars

Sieben Jahre nach der erstmaligen Ankündigung veröffentlichen die Flaming Lips schließlich ihren Film „Christmas On Mars“ und bestätigen damit das Klischeebild der verschrobenen Entertainer. DVD und Soundtrack sind nun gemeinsam erhältlich.

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Auch wenn die Flaming Lips unter anderem bekannt dafür sind, verschrobene Ideen und überbordend Buntes in doch recht knackige Popsongs mit eingängigen Melodien zu verpacken: Niemand hat damit gerechnet, dass „Christmas on Mars“ leichte, konventionelle Kost würde. In Vielem erinnert der Film an John Carpenters „Dark Star“ und andere handlungsarme Filme aus dem 70ern. Wären da nicht der Titel und die grundsätzliche Bekanntheit der Weihnachtsgeschichte, man würde überhaupt nicht verstehen, worum es in „Christmas on Mars“ eigentlich geht. Denn die Szenen, deren Handlungen und Räume sind viel zu wenig stringent miteinander verbunden: Eine Raumstation hat ihr Probleme, Mitarbeiter in Santa-Kostümen begehen Selbstmord, eine Marsmensch kommt an Bord und dann waren da noch diese Wesen mit riesigen Vaginas als Gesicht und Arschlöchern als Münder. Und ein Neugeborenes natürlich. Im Großen und Ganzen verzichten Wayne Coyne und seine Mannen nicht nur auf eine offensichtliche Story, sondern auch auf offensichtliche Pointen und doch ist „Christmas on Mars“ auf seine Art witzig und unterhaltsam. Der von der Band geschriebene Soundtrack verzichtet auf Pop und Songformate – die Sounds passen perfekt zum Film, auf CD lässt er uns aber doch ein paar klassische Flaming Lips-Qualitäten vermissen. Insgesamt ist „Christmas on Mars“ kein Werk, dass man sich unbedingt ansehen muss, Fans der Band und – vielleicht sogar noch mehr – Fans von verschrobenen Sci-Fi-Filmen kommen aber sicher auf ihre Kosten.

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