Ein ausgedehnter US-Aufenthalt hinterlässt auf dem neuen Album der Indie-Folk-Popper hörbare musikalische Entwicklungsspuren.
Mit unzähligen neuen Songs im Gepäck, die den Rahmen eines einfachen Longplayers zu sprengen drohten, entschlossen sich die Wave Pictures, "City Forgiveness" auf ein Doppelalbum upzugraden. Und die Band tat gut daran, denn man kann wohl kaum einen der 20 Songs als Füller bezeichnen. Dass das britische Trio dabei vor Fertigstellung des Albums geraume Zeit in den USA verbrachte, hat musikalisch ganz klar abgefärbt. Waren die Wave Pictures zu Beginn ihrer Indie-Folk-Karriere noch eher im Eck der Go-Betweens, Violent Femmes oder sogar bei den frühen Smiths anzusiedeln, haben sie nun ihr Spektrum hörbar erweitert. Neben vereinzelten Reggae-, Ska- und sogar Afro-Beats versteigen sich aber vor allem die Gitarren in kunstvollen Rock-Endlosschleifen, um am Ende dann doch wieder beim altbekannten, aber charmanten Akustik-Folk zu landen. Das – gepaart mit jämmerlich-raunzender Vokalunterstützung – ist es aber immer noch, was die Band am allerbesten drauf hat.