Spaßgesellschaft? Diesen Ruf sind die 90er bis zum Schluss nicht losgeworden. Und eine bestimmte Band ist mittendrin stecken geblieben.
Nach fünf Jahren kommen die Fun Lovin‘ Criminals zurück. Mit unverändertem Erfolg und unverändertem Sound. Filmreifer; partytauglicher Rock’n‘Roll/Blues/Jazz/Soul-HipHop. Jetzt aber nicht mehr aus New York, sondern aus dem eigenen Studio in London. Und Roots Manuva mischt mit. Nur leider, leider, im Wettbewerb um Tiefenschärfe trotz Partytauglichkeit sind die Grenzen schmal. Spaßgesellschaft ist auch Spießgesellschaft. Und obwohl „Classic Fantastic“ nicht ganz so seicht ist wie das Album davor, und obwohl diese Band wie keine andere die lässig leichte Atmosphäre eines freien Sommernachmittags vertonen kann – sie bleibt gefangen im Erfolg ihrer Oberflächlichkeit. Und produziert eine ganze Soundserie an selbstverliebter Coolness, ähnlich unerträglich wie der Prinz von Bel Air. Ein unbeirrbar gelebtes Klischee. Genau so klänge die gelungene Persiflage einer gloriosen Gangster-Gang. Schade, dass „Classic Fantastic“ keine ist. Sie wäre fantastisch.