Splash

JJ geht auf lautmalerische Entdeckungsreise: Ohne die Gefahr musikalischer Überforderung, sachte von sympathisch naivem Staunen getragen.

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Man kennt das von Adam Green und Morrissey. Beeindruckt von ihren eigenen vokalischen Fähigkeiten verlieren sie sich croonend in postnatalem Lalaaa und vergessen, dass ihre Stimmen nicht nur Volumen, sondern auch Wortschatz hätten. Im Falle des Albums „Splash“ von Jeremy Jay kommt man gerade noch rechtzeitig in den Genuss seines scheinbar aufwandfreien, farbenstarken und nuancenreichen Gesangs – bevor er abdriftet in Richtung Synthie-Kitsch. Dessen Folge sind eine Reihe langgezogener Frequenzen, unangenehm bekannt von Aromatherapieläden oder spirituell angehauchten Naturfriseuren. Zwar arbeiten E-Gitarre und ein richtig schön organisches Drumset am dringend nötigen Kontrast. Nur leider mit eher mäßigem Erfolg. Schubladisierbar als Synthie-Pop macht „Splash“ beim ersten Hören durchaus Laune. Verwandelt beim zweiten Hören sogar die alltägliche Resignation in ein Gefühl der Versöhnung. Beim dritten Hören wirkt dann plötzlich zu viel zu geklaut. Was die jeweiligen Loops ja nicht schlechter und das Gesamtarrangement nur besser macht. Aber spätestens beim vierten Hören langweilt.

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