Colours

Curbs wurden ja einmal als die britischste Band Österreichs bezeichnet. Tja. Gegenüber echt britischen Bands wäre (zumindest) dieses Album jedenfalls ein Schlag ins Gesicht.

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Oh well. Sänger, Songwriter und Produzent Alex Wunderbar und sein langjähriger Kumpel Alex Bunf, quasi die Köpfe der Wiener Band Curbs, sind ja angeblich unbeirrbar große Britpop-Liebhaber – waren die sogar in Hamburg und London unterwegs, um originale Beatles-Schauplätze zu besuchen und durften 2003 einen ihrer Songs („1981“) in den legendären Abbey Road Studios mastern. Schön und gut – aber nur, weil man Britpop so gerne mag, heißt das nicht, dass man Britpop macht, beziehungsweise das, was man musikalisch fabriziert, auch als solchen bezeichnen kann.

Anyway. Die österreichische Britpop-Szene – sollte sie tatsächlich noch existieren – ist eine kleine. Die süßen Velojet gehören da zum Beispiel mit rein. Und eben Curbs, die mit ihrer neuen LP „Colours“ (man beachte hier auch die britische Schreibweise – „ou“) ein paar britophile Melodien mehr in die Musiklandschaft Österreichs mischen wollen. Dass sich die nicht mehr ganz so junge Gruppierung um die beiden Alexe von UK-Pop-Größen wie Blur, Oasis, den Beatles und den Rolling Stones beeinflussen lassen hat, kommt beim Hören von „Colours“ zweifellos auch immer wieder durch – woran erinnert zum Beispiel der Song „Magic Lucy“? Huh? Exactly.

Furthermore. Es ist ja schon eine relativ fade Partie. Irgendwie finden sich kaum Songs, die aus dem Pop-Gedudel (diesmal ohne Brit) wirklich positiv herausragen – was bei fünfzehn Stücken an der Zahl eigentlich beinah zum Rotwerden ist. Einzig die vorletzte, fast zehnminütige Nummer „Dream“ ist ganz passabel. Bestehend aus Gallagher-McCartney-Albarn-Stimmfetzen, hübschen Gitarren und klassische Drums geht diese sogar ausgesprochen gut ins erwartungs- sowie anspruchsvolle Ohr. Das Zwischenspiel „Intermission 1“ macht sich auch nett. Hätte daher wohl etwas ausgebaut werden sollen.

Nevertheless. Aufpassen mit der Bezeichnung Britpop – Curbs sind heute, 2012, halt mehr Pop und weniger (bis gar nicht) Brit und das ist grundsätzlich auch in Ordnung. In dem Fall aber auch wieder nicht so.

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