Sie sind Legenden, sie haben im Laufe ihrer Karriere keinen Höhepunkt und Tiefpunkt ausgelassen und retten überraschend viel Herzblut ins Jetzt.
Nachdem sich die Post-Punk-Veteranen kürzlich zu einer Reunion entschließen konnten, wird das neue Album ab Jänner in den Regalen stehen. Wer sich im Vorfeld dieser Veröffentlichung echtes Gang Of Four-Blut (in kleinen Gefäßen abgezapft) und andere Gimmicks (Bücher, Zeichnungen sowie Live Tapes inklusive Walkman und eine exklusive Einladung zu einer Q&A Session) sichern wollte, durfte den vier skurrilen Briten mit Hang zum Snobismus (allerdings nur zwei davon noch aus der Originalbesetzung) gleich vorweg mal sein Monatsgehalt überweisen. Eine Sammelaktion mit Blutspendezertifikat sollte die Finanzierung der neuen Scheibe langfristig sicher stellen, was gelungen zu sein scheint. Wo musikalischer Marxismus draufsteht, ist auch der gute alte Post-Punk-Sound drinnen. Die Gitarren flirren immer noch stroboskopartig und Andy Gills Stimme wandelt nach wie vor am Rande der Verzweiflung. Die Vorbilder einer ganzen heutigen Musikergeneration melden sich beeindruckend zurück. Ein Album ohne künstlerischen Blutverlust.