Cry Is For The Flies

Le Butcherettes sind gerade "everybody’s darling". Die Live-Shows sollen auch richtig spektakulär sein. Der Garage-Punk-Rock am neuen Album ist es hingegen nicht. Der klingt eher nach Yeah Yeah Yeahs auf The-Coathangers-Frischzellenkur.

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Die Story ist natürlich nicht schlecht. Teresa Suárez wird 1989 in den USA geboren, zieht 2002 nach dem Tod ihres Vaters nach Mexiko. Dort, in Guadalajara, um genau zu sein, gründet sie als Teri Gender Bender eine Garage-Punk-Band.

Die Indie-Szene vor Ort ist begeistert und die Yeah Yeah Yeahs nehmen die Band mit auf Mexiko-Tour. Schließlich wird Omar Rodríguez-López (At The Drive-In, Mars Volta) auf Le Butcherettes aufmerksam und springt gleich mal als Bassist und Produzent fürs erste Album ("Sin Sin Sin", 2011) ein.

Konzerte auf der ganzen Welt folgen. Gleichzeitig verpflichtet Rodríguez-López Teri Gender Bender noch für diverse eigene Projekte (Bosnian Rainbows, Kimono Kult). Und so dauert es dann doch ein paar Jährchen, bis zum nächsten Le-Butcherettes-Album. Im Mai 2014 wird "Cry Is For The Flies" über Nadie Sound, das Label von Rodríguez-López, digital veröffentlicht. Irgendwann kommt dann noch Ipecac ins Spiel und das Album verschwindet wieder aus dem Netz, um im Herbst "richtig" auf den Markt zu kommen. So weit, so gut.

Nur leider hält das neue Album nicht, was die Story verspricht. "Cry Is For The Flies" erinnert an einen Abklatsch der Yeah Yeah Yeahs zu "Show Your Bones"-Zeiten (2007), erweitert um eine rotzige Girl-Punk-Attitüde, wie sie bspw. The Coathangers zuletzt an den Tag gelegt haben. Gäste wie Shirley Manson von Garbage (die singt noch?!) oder Henry Rollins machen das Album leider auch nicht origineller.

Was die neuen Songs – im Gegensatz zu den viel direkteren auf "Sin Sin Sin" – allerdings ermöglichen, ist ein variantenreicherer Einsatz von Teri Gender Benders Stimme, die von den erwähnten Nebenprojekten definitiv profitiert hat. Zu klingen wie Karen O mit einem gewissen Gwen-Stefani-Einschlag ist für die weitere Karriere sicherlich nicht hinderlich. Letztgenannte ist nach No Doubt schließlich auch im Mainstream-Pop gelandet. Teri Gender Bender würde als (feministische) Pop-Queen sicher auch eine gute Figur machen.

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