Auch in diesem Erzählzyklus versucht Pollanz eine Geschichte von unten aus anzugehen. Sechs Lebensläufe österreichischer Provinzkinder, eine Geschichte der Gescheiterten. Jede Erzählung ist in sich geschlossen, die Figuren treffen sich nicht und doch haben sie einiges gemeinsam: das Leben von Anfang an verpfuscht von unfähigen Eltern, gescheitert am Klischee überladene Provinzleben. Die Ich- Erzähler enthüllen […]
Auch in diesem Erzählzyklus versucht Pollanz eine Geschichte von unten aus anzugehen. Sechs Lebensläufe österreichischer Provinzkinder, eine Geschichte der Gescheiterten. Jede Erzählung ist in sich geschlossen, die Figuren treffen sich nicht und doch haben sie einiges gemeinsam: das Leben von Anfang an verpfuscht von unfähigen Eltern, gescheitert am Klischee überladene Provinzleben. Die Ich- Erzähler enthüllen dem Leser ungeschminkt ihr beschädigtes, oftmals zerstörtes Innenleben und immer sind die Eltern selbst schon Gescheiterte, die ihren Kindern nichts Besseres vergönnen und ihnen so das Leben von Anfang an ordentlich vermiesen.
Da ist der Bürgermeisterenkel, der sich sein Leben lang schuldig fühlt, da schon seine Zeugung ein Unfall war. Die Mutter eine bigotte Dorfschlampe, die knapp am Wahnsinn dahinschrammt und schließlich auch noch eine Affäre mit dem Kaplan beginnt bleibt ihm nichts anderes übrig als seine Unschuld auf einer Wahlfahrt zu verlieren.
Das Lehrerkind, das sich mit Hochbegabung herumschlagen muss und seine Erziehung den Thesen von Piaget anpasst und das Kind mit Nazieltern, allesamt tragische und interessante Figuren, deren Seelengeschichte sich spannend liest.