Das Todespiel

Ärgerlich banale Wiederholung des Milgram-Experiments im TV-Show-Rahmen. Böses Fernsehen! Schnarch.

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Ein Team französischer Filmemacher und Wissenschaftler ahmt das berühmte Milgram-Experiment ihm Rahmen einer Fake-TV-Show nach, um zu beweisen wie groß und schlecht der Einfluss des Fernsehens auf uns alle ist. Nun ist Medienkritik irgendwie immer angebracht – es gibt ja wirklich viel Müll– und Milgrams Erkenntnis, dass wir wohl alle bei entsprechenden Autoritäten zu recht brutalen Mittätern werden, nach wie vor gültig. Dieser Film und dieses Experiment sind aber in erster Linie reißerisch und dumm. Das liegt nicht so sehr am Experiment selbst – das ist eher vorhersehbar und brav. Vielmehr ist es lächerlich 2010 noch von „dem Fernsehen“ zu sprechen und aktuelle Medienentwicklungen außen vor zu lassen. Genauso wie die „wissenschaftlichen Erkenntnisse“ höchst banal sind. Geradezu ärgerlich wird es, wenn gegen Ende der schlechte Einfluss des Fernsehens (was ist das noch mal genau?) kritisiert wird, während gerade die Religion als verloren gegangener Wert betrauert wird. Mies und dumm.

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