Kurz nach dem großteils gelungenen »Contact High« verfilmte Michael Glawogger Josef Haslingers »Das Vaterspiel«.
Er hat sich den Roman angeeignet, verändert und so einen sehr eigenen Film daraus gebastelt. Einen Film, der immer wieder stark beeindruckt und letztlich gerade deswegen wirkt, weil er seine Handlung und seine Erzählstränge nicht final auflösend zusammenführt. Die Figuren bleiben distanziert – untereinander, aber auch gegenüber dem Zuseher, der immer nur gewisse Aspekte erfährt, dem gleichzeitig aber viel verschwiegen wird. Es geht um Ratz, der von einer ehemaligen Studienkollegin nach NY eingeladen wird. Dort soll er einen Umbau in dem Haus vornehmen, in dem sich ihr Großvater, ein NS-Verbrecher, seit 32 Jahren versteckt. Ratz selbst hat Probleme mit seinem Politikervater und versucht ein Computerspiel zu verkaufen, in dem es darum geht, den eigenen Vater zu töten. Daneben gibt es viele kleinere Erzählstränge und Einschübe, die Glawogger formal ansprechend löst. Mit »Das Vaterspiel« gelingt die seltene Mischung eines Films, dessen Fortgang interessiert, ohne Thrill erzeugen zu müssen, und der formal interessant gelöst ist, ohne dass man das Gefühl hat, es mit oberflächlichen Spielereien zu tun zu haben.