Schön ist’s, wenn einem die Musik eines bislang unbekannten Menschen zufliegt und diese einen dann auch noch restlos begeistern kann. David Karsten Daniels, ein in North Carolina beheimateter Mann mit Gitarre – Singer/Songwriter könnte man wohl sagen – ist zwar kein gänzlich unbeschriebenes Blatt in der Welt der Klangerzeugung, verrichtete sein Werk bisher jedoch eher […]
Schön ist’s, wenn einem die Musik eines bislang unbekannten Menschen zufliegt und diese einen dann auch noch restlos begeistern kann. David Karsten Daniels, ein in North Carolina beheimateter Mann mit Gitarre – Singer/Songwriter könnte man wohl sagen – ist zwar kein gänzlich unbeschriebenes Blatt in der Welt der Klangerzeugung, verrichtete sein Werk bisher jedoch eher in finsteren Garagen. So erschienen beispielsweise Daniels’ ältere Platten beim von ihm selbst betriebenen Label Bu_Hanan – Reichweite eher fragwürdig. Fein, dass die geschmackssicheren Menschen von Fat Cat diesen guten Herren aus der amerikanischen Provinz ausgegraben haben und die Welt mit seinem neuen Album beglücken. Daniels hat einen breiten musikalischen Background vorzuweisen: Jazzcombo, Studium der Komposition, Noise-Attacken, Minimal Music, dieses und jenes.
All das fließt auf „Sharp Teeth“ nur in leisen Ahnungen ein, man merkt jedoch, dass der Mann seine Lektionen in Vielseitigkeit gelernt hat. In den mit ordentlicher Opulenz und allem Pipapo ausstaffierten Songs passiert nämlich so einiges: Die Gitarre wird gezupft, eine wehklagende Stimme erzählt von Jesus, dem Teufel und Lebensschmerz, im Hintergrund steigt eine warme Orgelmelodie in den Himmel, eine Dixieland-Band marschiert vorbei, Chorgesang, es wird gefiedelt und geblasen. Es darf durchaus eine Bruderschaft im Geiste zu Will Oldham vermutet werden, denn auch hier handelt es sich um eine zutiefst US-amerikanische Musik, die aus Wehklagen in der Einöde Großes generiert.